Gerade in der Krise lohnt es sich, den Betrieb zu optimieren und neue Wege ein zuschlagen. Wie sich Unternehmer optimal auf den Neustart vorbereiten und ent sprechend erfolgreich im Neue Jahr geschäften können.
Heutzutage gehen die Gäste nicht mehr nur in ein Restaurant (wenn diese dann wieder öffnen), um ihr Grundbedürfnis von Hunger und Durst zu stillen, sondern um Gastronomieerlebnisse zu erfahren.
Um das Hungergefühl zu sättigen, kann genauso gut ein Kebap um die Ecke geholt oder eine Pizza ins Büro bestellt werden. Die Konkurrenz ist entsprechend riesig.
Deshalb lohnt es sich, dem Gast einen guten Grund zu geben, die Lokalität zu besuchen und sich zu verköstigen. Allenfalls wird das Restaurant aufgrund eines innovativen Betriebskonzepts oder einer ausgefallenen Dekoration besucht. Auch passende Musik oder eine besonders positive und authentische Stimmung, die sich bei den Mitarbeitenden wiederspiegelt, kann ein Grund sein für einen Besuch. Für Unternehmer kann es sich lohnen, ein Take-away Angebot zu kreieren oder auf eine einfache und herausragende Hausspezialität zu setzeen. Das Wiedererkennungsmerkmal sollte gesteigert werden, indem sich ein Restaurant von der Konkurrenz abhebt. Authentisch, innovativ und furchtlos bleiben. Un vor allem: mit der Zeit gehen.
Es braucht kein Angebot, bei welchem jeder Gast seine Leibspeise findet. Viele Gäste wissen bereits, bevor sie ein Restaurant auswählen, was sie essen wollen. Deshalb ist es ratsam, das Angebot nicht rund um die Gäste, sondern um die Vision des Betriebskonzeptes zu gestalten. Um authentisch zu bleiben, ist es essentiell, dass sich Gastgeber mit dem Angebot identifizieren können und eine Vision für die Gastronomie in der Menükarte wiederspiegelt wird. Viel wichtiger als ein "einfach nur grosses Angebot" ist, dass "Weniges" hervorragend gemacht wird. Das Angebot gilt es so zu gestalten, dass es in bester Qualität umgesetzt werden kann und die definierte Zielgruppe damit erreicht wird. Es lohnt sich, darauf zu achten, dass die Speisekarte online abrufbar ist. Gastgeber sollten dafür besorgt sein, diese so attraktiv und informativ wie möglich zu gestalten. Die Gäste wollen sich informieren, inspirieren lassen und eine Vorauswahl treffen. Aus einem reduzierten Angebot resultiert eine hohe Spezialisierung, was wiederum zu einer starken Positionierung führt.
Häufig sind viele Ideen vorhanden, aber es fehlt an der korrekten Umsetzung. Wenn beispielsweise das Fondue aus einer regionalen Molkerei gekauft wird, dann ist dies eine spannende Geschichte. Und spannende Geschichten müssen erzählt werden. Also erzählen die Gastgeber ihren Kunden, dass das Fondue gleich um die Ecke hergestellt wird und von welchen Wiesen die glücklichen Kühe Gras fressen.
Die Geschäftsführer sollten die Servicemitarbeitenden entsprechend schulen, damit sie die Geschichte genauso schön erzählen können. Tipp: Speisekarte als Geschichtsbuch benutzen.
Die Nachfrage nach regionalen und frischen Zutaten ist heute grösser denn je. Zudem sind auch ökologische, moralische und wirtschaftliche Aspekte den Gästen sehr wichtig. Wenn das in der Angebotsplanung berücksichtigt wird, führt dies zu einem grossen Mehrwert für den Gast. Dieser wiederum ist bereit, den entsprechenden Preis dafür zu zahlen. Gastgeber sollten die Gäste an ihrer Vision teilhaben lassen und bei jedem Besuch eines Gastes ein Erlebnis kreieren.
Ein offerierter Kaffee lässt die Gäste ein vielleicht mal schlechte Essen oder den verpatzen Service nicht vergessen. Wenn Fehler passieren, dann muss unmittelbar reagiert werden. Das Essen einfach zu stornieren, ist dabei eine schlechte Idee. Der Gast hat (tief) in die Tasche gegriffen und ist meistens so enttäuscht, dass die Wahrscheinlichkeit, ihn nochmals im Betrieb begrüssen zu können, sehr gering ist. Viel besser ist, auf den Gast zuzugehen, bestenfalls der Chef persönlich, und sich für die konstruktive Kritk zu bedanken. Eine gute Alternative ist, dem Gast einen Gutschein auszustellen. Denn Fehler und Kritik sind Chancen, sich stets zu verbessern. Diese sollte man Nutzen!
Viele Unternehmer schrecken vor dem Marketing zurück. Meist wird aber gar nicht viel benötigt, um neue Gäste zu gewinnen. Bekanntheit verschafft man sich mit Profilen auf den gängigen Social-Media-Plattformen und ein paar Grundkenntnissen in Suchmaschinenoptimierung. Dabei sollte gewährleistet sein, dass potentielle Kunden über neue Öffnungszeiten informiert werden. Das allein genügt noch nicht: Erfolgreicher ist, wer die Gäste auf einer emotionalen Ebene anspricht. Soziale Medien sind auch dazu da, um mit dem Gast zu kommunizieren un ihm einen Blick hinter die Kulissen des Betriebs zu gewähren.
Wer diese Faktoren richtig umsetzt, ist selbst in "normalen" Krisenzeiten gut gewappnet. Ob neu am Markt oder "alter Hase": 2021 lädt dazu ein, die Gelegenheit zu packen und Neues auszuprobieren - so schwierig es auch sein mag. Baustellen sollten nicht mehr vor sich hergeschoben werden.